Neuvorstellung - Prokrastinatorin braucht Rat
Posted: Wed 29. Jan 2014, 02:59
Hallo zusammen,
ich stelle mich mal kurz vor. Ich bin 34 Jahre alt, lebe in Köln, bin glücklich liiert und lebe mit meinem Partner in einer schönen Wohnung und bin in meinem stolzen Alter leider noch Studentin. Aber dieser Status ändert sich zum 01.04.2014, denn dann muss mein Studium beendet sein. Glücklicherweise läuft der Studiengang aus, sonst hätte ich es wohl nie geschafft. Die Examensprüfungen liegen alle schon hinter mir und sind mit Noten zwischen 1,0 und 2,0 auch echt gut. War nie ne Frage des Könnens, aber des Anpackens.
Ursache wird sicher in meiner verschrobenen Psyche liegen, die für andere aber sehr rational, vernünftig, nett, freundlich und aufgeschlossen wirkt. Ich hatte ne besch... Kindheit und Jugend, hab mich aber schon mit 16 selber zu ner Psychotherapie angemeldet, mit 17 ausgezogen und seit ich 18 bin mein Leben Stück für Stück auf eigenen Beinen geordnet. Tja, wenn nur nicht dieses Prokrastinieren wäre. Das ist wohl übrig geblieben. Zwei weitere Psychotherapien habe ich - eine mit ca. 25, eine mit ca. 30 unternommen, doch bei beiden schien ich mehr oder minder "austherapiert" zu sein. Dem würde ich in soweit zustimmen, dass ich mit meiner Vergangenheit gut parat komme und meine chronische Schmerzerkrankung, die ich seit der Jugend habe, auch gut bewältige. Nach außen wirke ich eben völlig normal. Aber dieses elendige Aufschieben werde ich nicht los. Aber ich kämpfe weiter dran.
Jetzt zu meinem eigentlichen Problem. Derzeit nimmt mich mein Prokrastinieren extrem mit und macht mich sehr fertig. Wohl kein Wunder, wenn man bei krankhafter Aufschieberitis an seiner Examensarbeit sitzt. Tag für Tag ein neuer Kampf, aber irgendwie schaffe ich das schon. Dazu kommen verschiedene andere Dinge, die ich erledigen muss. Steuererklärung 2012 (da ich selbständig bin, extrem wichtig), Rechnungen bezahlen, Briefe öffnen, Arztbesuche und noch einiges mehr. Zusätzlich ist gerade extreme Auftragsflaute, sodass ich derzeit kaum einen Auftrag habe. Ziel war, dass ich mich nach Abschluss auf feste Stellen bewerbe. Doch jetzt kommen natürlich Geldsorgen dazu.
Mein Partner ist so lieb und springt dabei erstmal ein und unterstützt mich. Und jetzt war er auch so lieb und will mich motivieren, mich als freie Mitarbeiterin schon jetzt zu bewerben.
Und genau da liegt mein Problem: Mein Partner ist in der Hinsicht das genaue Gegenteil von mir. Er ist der disziplinierteste Mensch, den ich kenne. Ich hab ihm das mit der Prokrastination schon mal zu erklären versucht, doch da leben wir halt in verschiedenen Welten. Er kann das nicht nachempfinden und ich kann's dafür extrem nachempfinden, dass er es nicht verstehen kann. Für logische, disziplinierte Menschen ist es halt nicht nachvollziehbar, sich selbst die größten Probleme zu bereiten, nur dadurch, dass man etwas aufschiebt.
Dementsprechend versuche ich bisher mit meinem inneren Kampf allein klar zu kommen. Doch seit einigen Tagen ist halt das Thema Jobbewerbung im Gespräch. Und jetzt merke ich, dass das meine Grenzen ganz sprengen würde. Dieser tägliche Kampf mit der Examensarbeit braucht noch die nächsten 2 Monate meine volle Kraft und wenn ich nebenbei schaffe den anderen Mist zu erledigen, bin ich happy. Wenn meine alten Auftraggeber ankommen, gehe ich auch liebendgerne arbeiten. Aber jetzt ne tolle Bewerbung schreiben (als noch nicht fertiger Langzeitstudent), in ein Bewerbungsgespräch reingehen (mit gerade besch.... Selbstwertgefühl), das geht nicht gut. Oder es geht gut und meine Abschlussarbeit geht nicht gut.
Ich weiß nur echt nicht, wie ich mit ihm darüber reden soll. Blöd ist auch, dass meine schlechte Laune, die langsam ins Depressive geht, weg ist, sobald ich ihn sehe. Nur, wenn's Thema auf Erledigungen kommt, dann ist meine Laune weg, er aber auch eher streng und nicht so verständnisvoll.
Wie erklärt ihr euren Partnern die Prokrastination? Habt ihr irgendwelche Tipps?
Und zuletzt noch: Kennt jemand Anlaufstellen in Köln und Umgebung?
Viele liebe Grüße
Die Kölnerin
ich stelle mich mal kurz vor. Ich bin 34 Jahre alt, lebe in Köln, bin glücklich liiert und lebe mit meinem Partner in einer schönen Wohnung und bin in meinem stolzen Alter leider noch Studentin. Aber dieser Status ändert sich zum 01.04.2014, denn dann muss mein Studium beendet sein. Glücklicherweise läuft der Studiengang aus, sonst hätte ich es wohl nie geschafft. Die Examensprüfungen liegen alle schon hinter mir und sind mit Noten zwischen 1,0 und 2,0 auch echt gut. War nie ne Frage des Könnens, aber des Anpackens.
Ursache wird sicher in meiner verschrobenen Psyche liegen, die für andere aber sehr rational, vernünftig, nett, freundlich und aufgeschlossen wirkt. Ich hatte ne besch... Kindheit und Jugend, hab mich aber schon mit 16 selber zu ner Psychotherapie angemeldet, mit 17 ausgezogen und seit ich 18 bin mein Leben Stück für Stück auf eigenen Beinen geordnet. Tja, wenn nur nicht dieses Prokrastinieren wäre. Das ist wohl übrig geblieben. Zwei weitere Psychotherapien habe ich - eine mit ca. 25, eine mit ca. 30 unternommen, doch bei beiden schien ich mehr oder minder "austherapiert" zu sein. Dem würde ich in soweit zustimmen, dass ich mit meiner Vergangenheit gut parat komme und meine chronische Schmerzerkrankung, die ich seit der Jugend habe, auch gut bewältige. Nach außen wirke ich eben völlig normal. Aber dieses elendige Aufschieben werde ich nicht los. Aber ich kämpfe weiter dran.
Jetzt zu meinem eigentlichen Problem. Derzeit nimmt mich mein Prokrastinieren extrem mit und macht mich sehr fertig. Wohl kein Wunder, wenn man bei krankhafter Aufschieberitis an seiner Examensarbeit sitzt. Tag für Tag ein neuer Kampf, aber irgendwie schaffe ich das schon. Dazu kommen verschiedene andere Dinge, die ich erledigen muss. Steuererklärung 2012 (da ich selbständig bin, extrem wichtig), Rechnungen bezahlen, Briefe öffnen, Arztbesuche und noch einiges mehr. Zusätzlich ist gerade extreme Auftragsflaute, sodass ich derzeit kaum einen Auftrag habe. Ziel war, dass ich mich nach Abschluss auf feste Stellen bewerbe. Doch jetzt kommen natürlich Geldsorgen dazu.
Mein Partner ist so lieb und springt dabei erstmal ein und unterstützt mich. Und jetzt war er auch so lieb und will mich motivieren, mich als freie Mitarbeiterin schon jetzt zu bewerben.
Und genau da liegt mein Problem: Mein Partner ist in der Hinsicht das genaue Gegenteil von mir. Er ist der disziplinierteste Mensch, den ich kenne. Ich hab ihm das mit der Prokrastination schon mal zu erklären versucht, doch da leben wir halt in verschiedenen Welten. Er kann das nicht nachempfinden und ich kann's dafür extrem nachempfinden, dass er es nicht verstehen kann. Für logische, disziplinierte Menschen ist es halt nicht nachvollziehbar, sich selbst die größten Probleme zu bereiten, nur dadurch, dass man etwas aufschiebt.
Dementsprechend versuche ich bisher mit meinem inneren Kampf allein klar zu kommen. Doch seit einigen Tagen ist halt das Thema Jobbewerbung im Gespräch. Und jetzt merke ich, dass das meine Grenzen ganz sprengen würde. Dieser tägliche Kampf mit der Examensarbeit braucht noch die nächsten 2 Monate meine volle Kraft und wenn ich nebenbei schaffe den anderen Mist zu erledigen, bin ich happy. Wenn meine alten Auftraggeber ankommen, gehe ich auch liebendgerne arbeiten. Aber jetzt ne tolle Bewerbung schreiben (als noch nicht fertiger Langzeitstudent), in ein Bewerbungsgespräch reingehen (mit gerade besch.... Selbstwertgefühl), das geht nicht gut. Oder es geht gut und meine Abschlussarbeit geht nicht gut.
Ich weiß nur echt nicht, wie ich mit ihm darüber reden soll. Blöd ist auch, dass meine schlechte Laune, die langsam ins Depressive geht, weg ist, sobald ich ihn sehe. Nur, wenn's Thema auf Erledigungen kommt, dann ist meine Laune weg, er aber auch eher streng und nicht so verständnisvoll.
Wie erklärt ihr euren Partnern die Prokrastination? Habt ihr irgendwelche Tipps?
Und zuletzt noch: Kennt jemand Anlaufstellen in Köln und Umgebung?
Viele liebe Grüße
Die Kölnerin