Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

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nova
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Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by nova » Wed 13. Nov 2013, 15:09

Hallo liebes Forum,

ich bin auch vom Problem Prokrastination betroffen und suche andere Betroffene, die Lust haben gemeinsam eine Lösung zu finden. Dazu sei gesagt, dass ich selbst schon viele Dinge gelesen und ausprobiert habe und bereits ein kleines Stück des Weges zurück gelegt habe. Ich komme heute also deutlich besser mit meinem Leben zurecht als früher und könnte daher schon etwas Input geben. Das Ganze soll natürlich kostenfrei im Sinne einer Selbsthilfegruppe sein. Wobei es mir nicht um persönliche Treffen geht, sondern um den (anonymen) Austausch per Internet. Gerne auch als gegenseitige Motivationshilfe.

Konkret könnte ich mir vorstellen, dass wir uns hier im Forum erstmal sammeln und (wer mag) gegenseitig kurz vorstellen. Ich würde die Sache erstmal in die Hand nehmen und weitere Schritte vorschlagen.

Wer hat Interesse?
Bitte eine kurze Antwort posten.

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nova
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Re: Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by nova » Wed 13. Nov 2013, 16:24

Ich stelle mich auch gerne kurz vor:

Ich bin Mitte 30, männlich und obwohl der Leidensdruck zeitweise schwach war, prokrastiniere ich eigentlich so lange ich denken kann recht ausgeprägt. Als Ursache vermute ich das Elternhaus, das ich als lieblos, streng und fordernd beschreibend würde.

Für Außenstehende ist mein Aufschieben kaum zu erkennen, weil ich vieles gut verstecken kann und auch sehr leistungsfähig bin, wenn es sein muss. So habe ich Abi, Studium, Job und bin seit kurzem stolzer Papa 8-) Also nichts was auf den ersten Blick auf Probleme hindeuten würde. Ich bin sehr vielseitig interessiert und würde mich als optimistisch, kommunikativ und hilfsbereit beschreiben.

Beruflich war die Prokrastination bis vor einigen Monaten noch stark ausgeprägt. Zum Teil saß ich ganze Tage im Büro ohne irgendetwas Produktives zu schaffen. Kundenprojekte immer auf letzten Drücker, manche auch verspätet, eigene Projekte nur im Schneckentempo. Ich hatte dafür diverse Ausweichhandlungen oder habe unwichtige Dinge bearbeitet. Es kam bei mir zwar bislang nicht zum "Kollaps", aber – und das ärgert mich besonders – ich bleibe bis heute beruflich weit unter meinen Möglichkeiten. Das möchte ich unbedingt ändern.

Privat prokrastiniere ich auch, jedoch nicht ganz so stark. So bin ich bzgl. Emails z.B. sehr passiv. Im Extremfall antworte ich Freunden erst nach Monaten. Weiterhin leidet meine Familie unter meiner Unzufriedenheit und wir unternehmen weniger gemeinsam als ich es mir wünschen würde.

Ich könnte noch sehr viel mehr schreiben, aber das soll erstmal reichen. Vieles hat sich in in den letzten Monaten gebessert, es ist aber noch ordentlich Luft nach oben :lol:

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nova
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Re: Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by nova » Wed 20. Nov 2013, 11:12

Hilfe, nicht alle auf einmal :lol:

deadline
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Re: Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by deadline » Sun 26. Jan 2014, 17:05

Hallo nova,
ich würde auch gerne bei einer quasi anonymen Online-Selbsthilfegruppe mitmachen. Ich habe eben auf t-motos Aufruf im Selbsthilfegruppe-in-Kassel-Thread geantwortet. Leider sind die Beiträge hier recht schnell veraltet - deiner ist ja auch schon wieder 2 Monate her, aber ich hoffe dennoch, dass du dich noch einmal meldest, denn ich wäre sehr an deinem Input interessiert. Bei mir läuft's nämlich gerade nicht gut.
LG

Kölnerin
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Re: Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by Kölnerin » Wed 29. Jan 2014, 02:41

Hallo,

ist jetzt mein erster Beitrag in dem Forum. Und obwohl so viele Menschen an Prokrastination leiden sollen, gibt es doch nur eine überschaubare Anzahl an Schreibern, genauso wie scheinbar auch wenige Selbsthilfegruppen. In Köln hab ich bisher keine gefunden.
Wie weit ist denn die Idee mit "gemeinsam in den Kampf" voran gekommen? Vielleicht sollte man sich über Mail oder Facebook kontaktieren, schließlich kann man das Schreiben im Forum auch super vor sich her schieben. Und das ist vermutlich auch der Grund, warum nur so wenige Prokrastinatoren hier sind. Die wollen sich alle morgen Hilfe suchen, oder übermorgen.

Naja, bei mir ist der "Leidensdruck" gerade immens und daher gehe ich das Thema erneut an. Ich weiß schon lange, dass ich in heftiger Weise prokrastiniere, hab auch schon ne Therapie deshalb gemacht, die aber nicht wirklich was gebracht hat. Viel zu wenige Psychotherapeuten arbeiten wirklich an der Prokrastination. Und meinen ehemaligen Therapeuten habe ich schon danach ausgewählt, dass er auf seiner Homepage über Prokrastination geschrieben hat.

Kurzer Steckbrief zu mir: Ich bin 34 Jahre alt, lebe in Köln, studiere im zigsten Semester, aber werde zum 31.03.2014 tatsächlich mein Studium abschließen. Wie das bei Prokrastinatoren so ist, half die Pistole auf der Brust. Mein Studiengang läuft aus. Dementsprechend habe ich jetzt alle Prüfungen hinter mich gebracht und liege in nem 1er-Schnitt. Immer typisch für mich, Leistung war nie das Problem, nur das Anpacken. Jetzt gerade schreibe ich meine Examensarbeit, die ich bis zum 31.03. fertig haben muss. Irgendwie haut das schon hin, aber es ist ein täglicher Kampf. Zudem kommen natürlich die anderen Prokrastinationsprobleme - unbezahlte Rechnungen, ungeöffnete Briefe und diverse andere Dinge, die ich anpacken müsste.

So, aber den Rest schreib ich jetzt zum "Erfahrungsbericht", denn da hab ich noch ne ganz andere Problematik, bei der ich euch um Rat fragen möchte.

Viele Grüße

Die Kölnerin

Bluething
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Joined: Tue 18. Feb 2014, 21:25

Re: Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by Bluething » Tue 18. Feb 2014, 21:59

Hallo zusammen,

hier ist noch eine bekennende Prokrastiniererin, die gerne mit euch in den Kampf ziehen würde. ;)
Bin 30 Jahre alt, komme aus Köln und studiere Sozialpädagogik.
Und derzeit schreibe ich an meiner Bacherlor-Arbeit und daher macht sich das Prokrastinieren bei mir zur Zeit natürlich ganz besonders bemerkbar.
So bin ich dann während ich grad die Arbeit an meiner Bacherlor-Arbeit verschob auf dieses Forum gestoßen. :oops:
Finde es toll, dass es sowas gibt. Aber es wundert mich, dass zwar so viele Zugriffe auf die Themen sind aber so wenig hier was schreiben...
Verschiebt ihr alle etwa das Beiträge schreiben? :shock: :lol:
Aber es tut gut zu wissen, dass ich nicht alleine mit diesem Problem bin. ;) Ich glaube, dass es auch eher gemeinsam in den Griff zu bekommen ist...

Und an die Kölnerin: *winke dir mal aus der Nachbarschaft zu* ;)
Hast du den Link von der FH Köln schon bemerkt und dich dort mal gemeldet. Überlege es zu tun, vielleicht schaffens wirs ja auch gemeinsam? ;)
Eine Selbsthilfe-Gruppe in Köln hab ich ebenso vergeblich gesucht...

In der Hoffnung, dass sich hier noch mehr Aktivität findet, lasse ich hier mal liebe Grüße von einer Leidensgenossin da. ;)

Eure Bluething.

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nova
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Re: Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by nova » Mon 3. Mar 2014, 22:01

Hi ihr,

freut mich, dass ihr Interesse habt!

Erste Aufgabe für alle Teilnehmer
Macht den Selbstselbst für Prokrastination (Dauer ca. 30 Minuten) und postet anschließend hier das Ergebnis.

Ich fange an: 95%

Geus
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Re: Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by Geus » Tue 11. Mar 2014, 00:25

Hallo, Johnny hier.

Bin 26 und aus Wien.
Prokrastination war für mich immer schon ein Thema. Ich habe so gut wie in meinem Leben irgendetwas ohne äußeren Druck getan. Schule, Matura (Abi) und Studium immer alles
Last-Minute durchgezogen und mich herumtreiben lassen. Auch bei der Freizeitgestaltung habe ich nie etwas von selbst durchgezogen das man irgendwie als anstrengend definieren
könnte. Ich hab für keine einzige Prüfung jemals früher als 24h davor zu lernen begonnen und das hat mir nun bei der Bachelorarbeit den Hals gebrochen.
Bin auf einer Fachhochschule gewesen und habe das letzte Jahr deswegen einmal wiederholt und heuer wieder nichts dafür getan und somit: Exmatrikulation.
Ich kann (und werde... wahrscheinlich) vermutlich in Graz auf der TU das gleiche Studium beginnen und mir so gut wie alles anrechnen lassen, also mit etwas Glück verliere ich nur
noch ein Jahr. (Habe davor schon zwei Jahre etwas studiert und abgebrochen).
Im Laufe des letzten Jahres habe ich so ziemlich garnichts gemacht außer daheim zu sitzen und Serien und Filme zu schauen. Meine Sozialkontakte sind etwas verkümmert und
vorallem die Kontakte, die mir am meisten bedeuten haben sehr gelitten.
Eigentlich habe ich mir vorgenommen, mich heute arbeitslos zu melden und Bewerbungen zu verschicken, aber beides habe ich mal wieder hinaus geschoben wegen fadenscheiniger Gründe.
Es ist also ziemlich akut, dass ich das Problem wieder angehe.
Therapeuten wollte ich heute auch kontaktieren und einige andere Arzttermine wären auch ziemlich dringend (vorallem Zahnarzt)

Ich denke, dass Prokrastination wohl noch am Ehesten der Auslöser für das meiste andere ist, aber einige ausgeprägte Süchte machen die Sache nicht unbedingt einfacher.




Bei dem Test war das Ergebnis auch 95%.

Bluething
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Re: Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by Bluething » Sat 22. Mar 2014, 21:18

So habe vor ein paar Tagen auch brav meine Aufgabe erledigt (anstatt was fürs Studium zu tun, natürlich...) :D
Kann mit 95% ebenso "mithalten"... und als Frau ist das wohl sogar recht ungewöhnlich, wenn ich so die Untersuchungsergebnisse verfolge. Hätte ich gar nicht so eingeschätzt... Jetzt hoffe ich, dass ich diese Prozentzahl in Zukunft etwas runterschrauben kann. ;)

barbett
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Re: Gemeinsam in den Kampf – wer ist dabei?

Post by barbett » Mon 24. Mar 2014, 11:18

Hallo liebe Leidensgenossen,
ich schreibe hier heute zum ersten Mal. Ich bin Barbett, 27 Jahre alt und kämpfe gerade mit (oder gegen) meinen Studienabschluss. In meinem Studium der Soziologie musste ich viele Hausarbeiten schreiben, es hat immer geklappt, aber es war auch immer ein K(r)ampf! Anfang Mai muss/will ich meine Masterarbeit abgeben. Aber statt konzentriert zu arbeiten, lenke ich mich wieder mal viel zu viel ab. Ich habe immer wieder versucht mir Hilfe zu holen. Seit ein paar Monaten mache ich eine Verhaltenstherapie, meine Erwartungen an Erfolgserlebnisse sind aber momentan sehr zurückhaltend. Deshalb habe ich auf der Suche nach irgendwas, was helfen könnte hier ins Forum gefunden. Und ich muss sagen, es tut zum einen gut, mal von Menschen mit ähnlichen Problemen zu hören (da kommt man sich nicht mehr ganz so bekloppt vor) und auch von den wenigen Menschen, die mal über ihre Erfolgserlebnisse berichtet haben! Ich würde mich freuen, wenn wir uns über den Austausch hier im Forum gegenseitig unterstützen und motivieren können. Ach ja, mein Testwert: 85.
Viele Grüße
Barbett

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