Hallo an alle Schlafwagenfahrer! Man merkt es wahrscheinlich schon: ich habe eine Schwäche für Metaphern
Entgegen meiner Ankündigung, an dieser Stelle ein wöchentliches Resümee zu ziehen, gebe ich jetzt schon mal eine erste Rückmeldung. Zum einen, weil ich mich über deine netten Worte gefreut habe, Trödeline
, zum anderen, weil ich einige Punkte für mich noch etwas konkreter formulieren sollte.
Der erste Abend, für den ich mir vogenommen habe, mich um 22.30 Uhr bettfertig zu machen, um dann tatsächlich um 23.00 Uhr in der Falle zu liegen (vielleicht in diesem Kontext nicht die hilfreichste Umschreibung
), hat ganz gut funktioniert. Ich hatte noch einen ziemlichen Berg, Abwasch zu erledigen, wovon ich einen großen Teil geschafft habe, aber eben nicht alles (habe kaum Ablagefläche und - oh, Wunder - prokrastiniere auch das Abwaschen...). Um 22.30 Uhr habe ich dann aber bewusst entschieden, den Abwasch zu beenden, und den Rest am nächsten Tag zu erledigen, weil ich um diese Zeit ja meine Bettroutine einläuten wollte. Da fand ich mich ja schon mal ganz gut
Beim Zähneputzen habe ich über mein Smartphone eine Doku geschaut. Wenn ich das jetzt so schreibe, frage ich mich: warum? Du kannst dir nicht einmal die Zähne putzen ohne irgendeine Form der medialen Berieselung? Schon etwas Besorgnis erregend... Ich habe es dann zwar geschafft, gegen 23.00 Uhr ins Bett zu gehen, musste dort aber natürlich noch die Doku zu Ende schauen. Möglicherweise ist es auch noch eine zweite geworden, ich hab´s verdrängt... Ich habe vor Mitternacht geschlafen, schätze ich, und das ist ja nicht wirklich verkehrt, aber streng genommen, habe ich mein Ziel nicht erreicht. Trotzdem habe ich gedacht, diesen Abend könnte ich doch trotzdem als Erfolg werten, was wahrscheinlich keine gute Idee ist, weil sich meine "Toleranzgrenze" mit Sicherheit schnell nach hinten verlagern wird, und ich irgendwann auch 0.30 Uhr als Erfolg ansehe. Nee, Merope, is´nich´, 23.00 Uhr ist das Ziel!
Das Vorstellungsgespräch gestern ist ganz gut gelaufen (ich war ja auch nur leicht übermüdet und nicht total übernächtigt). Nächste Woche darf ich hospitieren. Der einzig kritisch angemerkte Punkt: die Länge meines Studiums. Ich habe wirklich ewig studiert. Und wenn ich schreibe "ewig", dann meine ich "ewig"... In einem anderen Bewerbungsgespräch bin ich schon gefragt worden, ob es irgendein kritisches Lebensereignis gab, was zu einer längeren Unterbrechung meines Studiums geführt hat. Jupp, es fängt mit "P" an und hört mit "n" auf... Genau genommen, ist es auch kein Lebensereignis, sondern eher ein Lebensstil...
Von gestern auf heute habe ich dann auch schon mal gleich meine Toleranzgrenze deutlich verschoben. Der Nachbar, etwas Alkohol, und Geburtstage, die natürlich so gefeiert werden müssen, wie sie fallen, waren schuld! Nee, is´klar... Meine Verantwortung, meine Entscheidung, die ich im Übrigen schon heute morgen bereut habe, weil ich eine sehr frühe Zugverbindung in eine andere Stadt nehmen wollte, um meinen Freund zu besuchen. Habe ich auch gemacht, bin aber entsprechend übernächtigt, was mich ziemlich ärgert.
Also, bei mir läuft es NOCH nicht rund, es ist noch Luft nach oben
Mein Ziel für die nächsten 64 Abende (ausgenommen sind Tage, an denen ich schon deutlich vorher bewusst entschieden habe, dass es spät werden darf) bleibt also weiterhin: um 22.30 Uhr Bettroutine einläuten (egal, welche Tätigkeit dafür unterbrochen werden muss), um 23.00 Uhr im Bett liegen und das Licht löschen. Ab 22.30 Uhr auch Enthaltsamkeit von Medien jeglicher Art.
Ich habe mir überlegt, den Prozess in irgendeiner Form bildlich darzustellen. Habe mir zuhause schon mal zwei kleine Gläschen auf die Fensterbank gestellt, die ich mit Linsen unterschiedlicher Farbe füllen möchte. Nach dem Motto "geschafft", "nicht geschafft". Wie "dokumentiert" ihr euren Verlauf? Und arbeitet ihr mit Belohnungen für erreichte (Teil-)Ziele?
Fast schade, dass es jetzt noch etwas hin ist bis 22.30 Uhr
Ich wünsche euch auf jeden Fall noch eine gute Woche mit erholsamem Schlaf, liebe Grüße, M.