Arbeitsraum - Allgemein

Themen, die irgendwie mit oder doch nicht mit Prokrastination zu tun haben.
Francesca
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Re: Arbeitsraum

Post by Francesca » Sun 24. May 2015, 12:54

JavaBohne
Und genau das praktiziert die Prokrastination. Sie redet dir z. B. ein, dass du besser an einem aufgeraeumten Schreibtisch lernen kannst. Und schon raeumst du erst auf.
Nein, so ist es bei mir keineswegs. Ich kann mich auch nicht wiederentdecken in den Berichten unzähliger Studenten-Prokrastinierer, die die Küche picobello aufräumen anstatt an ihrer Diplomarbeit weiterzuschreiben. Ich bin eine a-typische Prokrastiniererin.

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JavaBohne
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Re: Arbeitsraum

Post by JavaBohne » Sun 24. May 2015, 19:51

Hallo Francesca,

Die persoenliche Anrede mit "du" und "dir", etc. war nicht persoenlich sondern allgemein gemeint. Ich wollte den Ausdruck "man" vermeiden. Der ist in der heutigen Zeit bei manchem Leuten nicht immer angesehen (lach)! Ich wurde deswegen auch schon hoeflich zurechtgewiesen.

Ich habe wie du persoenliche Erfahrungen atypischer Prokrastinator zu sein, denn ich prokrastiniere nicht wie fast alle im beruflichen Bereich, sondern nur im privaten! Deshalb passe ich genauso wenig wie du in eine Schablone. Aber genau die auftretende Vielseitigkeit der Prokrastination, zeichnet unter anderem den pathologischen Prokrastinator aus und unterscheidet ihn voellig vom "normalen" Prokrastinator, den oft so genannten (studentischen) Aufschieber. Denn der kann in eine Schablone gepresst und "normiert" werden. Genau deshalb laesst sich dieser Typ Prokrastinator relativ gut therapieren.

Wir stecken schon gewiessermassen in einem Dilemma (lach).

Viele Gruesse,
JavaBohne

Francesca
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Re: Arbeitsraum

Post by Francesca » Wed 27. May 2015, 17:38

Ich hatte heute den totalen FLOW-Arbeitstag zu Hause (habe den Drucker aktivieren können. - Drucken macht mir großen Spaß, Tippen auch, ... ). 355 Tage im Jahr ertrage ich meine Wohnung überhaupt nicht, aber aufgrund des eisigen Wetters war ich echt froh, dass ich nicht zu meinem Arbeitsplatz pendeln musste, sondern heute meinen freien Tag hatte. Es ist mir irgendwie unverhoffterweise in den vergangenen Tagen gelungen, mir in meiner Wohnung Orte zu schaffen, wo ich gut und konzentriert arbeiten kann. Ich muss schauen, dass ich den FLOW-Ausnahmezustand noch richtig ausnütze. Morgen ist vielleicht schon wieder alles total auf BLOCKADE umgekippt.

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JavaBohne
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Re: Arbeitsraum

Post by JavaBohne » Wed 27. May 2015, 19:37

Francesca wrote:....Es ist mir irgendwie unverhoffterweise in den vergangenen Tagen gelungen, mir in meiner Wohnung Orte zu schaffen, wo ich gut und konzentriert arbeiten kann....
Hallo Francesca,

du hast einen sehr interessanten Kommentar geschrieben. Warum magst du deine Wohnung nicht? Warum ist sie nicht zu ertragen? Psychologen behaupten, dass es uns wesentlich besser geht, wenn wir einen positiven Bezug zu unserer Wohnung haben. Sie empfehlen sogar, die Zimmer in unterschiedlichen Lieblingsfarben zu streichen oder tapezieren, um einen emotionellen Bezug zu den einzelnen Zimmern zu bekommen. Wie du weisst reagieren wir Menschen sehr stark auf Farben und Licht, Licht ebenso in verschiedenen Farben.

Es ist wichtig in der eigenen Wohnung oder Haus einen Raum (Zimmerteil oder kleine Ecke) zu haben, in den wir uns zurueckziehen koennen. Haeufig reden wir von "das ist mein Sicherheitsbereich. Da kommt keiner rein ausser mir". Andere reden von "Zufluchtsort" oder "Sanctuary". Gemeint ist immer dasselbe, eine Stelle irgendwo Zuhause, wo wir uns ganz besonders wohl fuehlen und den wir nie wieder verlassen wollen, obwohl wir muessen (lach).

Wie hast du dir den Ort geschaffen? Was ist das Besondere daran? Und was gab dir die Kraft, dass du dich gut konzentrieren konntest?

Viele Gruesse,
JavaBohne

Francesca
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Re: Arbeitsraum

Post by Francesca » Fri 5. Jun 2015, 06:51

Das Waschmaschinen-Orakel in der Waschküche hat folgende Auskunft gegeben: "Money makes the world go round..." Ich werde in 2 Stunden, wenn meine Bettvorleger fertig getrocknet sind, dann auch noch mit meinen Tastsinnen an den Fußsohlen weiterorakeln, warum ich nicht Everybody´s Darling bin und dann ...
... dann werde ich vor mir selbst das Internet-Kabel verstecken und mal für 3 Tage den "Nabel zur virtuellen Welt" kappen.
Im Kaffeesud liegt die Wahrheit.

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Re: Arbeitsraum

Post by JavaBohne » Sat 6. Jun 2015, 13:35

Francesca wrote:Das Waschmaschinen-Orakel in der Waschküche hat folgende Auskunft gegeben:.............
Hallo Francisca,

leider ist es so, dass manche Menschen andere nicht moegen. Und das aus unterschiedlichen Gruenden, oder sogar voellig ohne Grund. Als ich Kind war - ich erwaehnte bereits meinen tyrannischen Vater - wurde ich in der Schule gebullied, weil mein Vater die Vaeter anderer Schueler in Schlaegereien umhaute. Natuerlich wollten die Soehne gewissermassen ihre Vaeter "raechen" und lauerten mir oft auf. Dank dafuer, dass ich obwohl klein an Koerpergroesse doch schon als Kind ueber mehr Kraefte verfuegt habe, als meine Mitschueler kam ich oft mit weniger Schaden aus einem fight heraus als die anderen. Dennoch hat mich das noch im Erwachsenenalter verfolgt. Denn ich konnte nicht verstehen, das ich der Suendenbock fuer meinen Vater sein sollte. Damit will ich sagen, dass manchmal kein plausibler Grund vorhanden ist, jemanden nicht zu moegen oder jemanden die Hoelle auf Erden zu bereiten.

Mit hatte damals geholfen, dass ich mir oft im Spiegel sagte, "Hey, du bist ein klasse Kerl, sch...s auf die Meinung der Anderen"! Nach dem Motto lebe ich heute noch (lach)!

In diesem Sinne, viele Gruesse,
JavaBohne

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Re: Arbeitsraum

Post by Francesca » Sun 7. Jun 2015, 12:35

@Kampfgumfi und JavaBohne
Danke für Eure Anteilnahme. Es gibt nicht nur Sticheleien und Ausgrenzung, und noch mehr. Ich könnte mich in den Hintern beißen, dass ich dort überhaupt hingegangen bin. Die Benefits sind niemals wahr geworden.

Morgen beginnen die letzten 4 Arbeitswochen "dort". Heute habe ich bei meinem neuen Laserdrucker die Kopierfunktion ausprobiert. War zwar so langsam wie in einem Puppenhaus... :-) , aber dafür geht es morgen umso schneller.
Da sogar mein gelungenes Projekt, in das ich wahnsinnig viel Energie und Enthusiasmus investiert habe, total ignoriert wurde, hält mich dort gar nichts mehr, bzw. gibt es auch keinen Ansporn irgendetwas über das Minimum hinaus zu leisten. Diesen letzten Satz muss ich mir in mein "geheimes Heft" aufschreiben. Das war mein größter Fehler, die Fieslinge nicht von Anfang an auf meine geheime schwarze Liste zu setzen, denn letztendlich kamen mir die dann zuvor.
Also im Kern: extrem destruktive Mitarbeitermotivation. Das Wort "Kolleg/in" ist sowieso aus meinem Vokabular gestrichen.

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