Studie: Mehr als jeder fünfte Student entwickelt psychische

Themen, die irgendwie mit oder doch nicht mit Prokrastination zu tun haben.
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JavaBohne
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Studie: Mehr als jeder fünfte Student entwickelt psychische

Post by JavaBohne » Thu 2. Jul 2015, 12:12

Liebe Foristen,

bei focus.de habe ich den im Link dargestellten Artikel gefunden, der kurz, uebersichtlich und mit vielen Zahlen auf die allgemeinen Probleme von Studenten eingeht, die unter Umstaenden zu psychischen Problemen aber auch zu physischen Problemen verschiedener Natur fuehren koennen.

Hier den Artikel lesenl

Wie seid ihr mit dem psychischen Druck auf der Uni oder FH fertig geworden? Was waren eure Strategien gegen diese Probleme? Und inwiefern spielte zusaetzlich die Prokrastination eine Rolle?

Waere interessant das Thema zu diskutieren.

Viele Gruesse,
JavaBohne

leonardo
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Re: Studie: Mehr als jeder fünfte Student entwickelt psychis

Post by leonardo » Fri 3. Jul 2015, 06:10

Hallo Bohne,
laut Stern ist jeder 3. Europäer psychisch krank:
http://www.stern.de/gesundheit/angststo ... 21064.html

Studenten scheinen also eine außergewöhnlich robuste Bevölkerungsgruppe darzustellen.
Viele Grüße
Leo

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JavaBohne
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Re: Studie: Mehr als jeder fünfte Student entwickelt psychis

Post by JavaBohne » Fri 3. Jul 2015, 17:44

Hallo Leo,

danke fuer deinen Beitrag.

Die Studie ueber Studenten betrifft nur eine kleine Teilgruppe aus allen Europaeern und auch nur Studenten in Deutschland. Somit ist der Vergleich nicht ganz korrekt, aber dennoch hochinteressant.

Warum glaubst du, dass 20% der Studenten psychische Probleme hat? Im Artikel wird die Prokrastination nicht einmal aufgegriffen. Keine Ahnung, ob sie in der Studie ueberhaupt beruecksichtigt wurde.

Einen Schritt weiter. Warum kann ein Drittel der europaeischen Bevoelkerung psychisch erkranken? Woran liegt das deiner Meinung nach?

Viele Gruesse,
JavaBohne

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JavaBohne
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Re: Studie: Mehr als jeder fünfte Student entwickelt psychis

Post by JavaBohne » Fri 3. Jul 2015, 17:58

Liebe Foristen,

ich stelle soeben fest, dass der Artikel mit obigem Link nicht mehr erreichbar ist. Auf die Schnelle habe ich ein paar andere Artikel ausfindig gemacht, die dasselbe Thema aufgreifen. Es ist erstaunlich, wie gross die psychische Belastung von Studenten in Deutschland ist. Wer von euch kann uns mehr ueber die Problematik in Zusammenhang mit psychischen Stress oder psychischen Erkrankungen berichten? Vielleicht auch warum es so ist und was dagegen getan werden kann!

Bis zu 30% der Studenten laut diesem Artikel haben psychische Probleme: Hier ist von jedem Vierten die Rede!

Rheinland-Pfalz - Immer mehr Studenten mit psychischen Problemen: Psychopharmaka werden oft an Studenten verschrieben

Studenten in Hessen besonders häufig in Psychotherapie: Auch in Hessen

TK: Jeder fünfte Student leidet an psychischer Störung: Baden-Wuerttemberg

Diese Links fuehren zu Focus.de Artikeln der letzten drei Tage. Ich vermute, dass die Quelle der einzelnen Artikel dieselbe ist!

Viele Spass beim Lesen und hoffentlich vielen Reaktionen hier im Forum.

Viele Gruesse,
JavaBohne

leonardo
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Re: Studie: Mehr als jeder fünfte Student entwickelt psychis

Post by leonardo » Tue 7. Jul 2015, 09:36

Hallo Bohne,
mein Studium ist jetzt fast 30 Jahre her und ich fürchte, seitdem hat sich eine Menge verändert. Insbesondere der Bologna-Prozeß hat das Studium ziemlich umgekrempelt, siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bologna-Prozess

Insbesondere in den unteren Abschnitten (Fundamentalkritik und Widerstand) kannst du dir einen Überblick davon verschaffen,was heutige Studenten stresst.

Wenn du mich fragst, warum heute so viele Menschen psychisch erkranken, dann liegt es m.E. in erster Linie am Faktor Stress. Sicher gibt es bei psychischen Erkrankungen (z.B. bei der Depression) oft eine ganz klare genetische Komponente. Aber dies ist nur im Sinne einer Vulnerabilität (Verletzlichkeit) zu sehen und nicht der Auslöser für die Depression. Unsere Gene bestimmen vielleicht, ob ich unter Stress eher zum Alkoholiker, zum Tablettensüchtigen, depressiv oder manisch werde oder vielleicht sogar mit dem Stress umgehen kann (Resilienz). Gene können an oder ausgeschaltet werden (Epigenetik) und dies geschieht durch die Umwelt.

Nicht alles was heute Stress macht, wird auch leicht als solcher erkannt. Prokrastinationsverhalten wirkt ja nach außen auch sehr entspannt, ist aber oft für den Betroffenen purer Stress. Die ständige Sorge um den Arbeitsplatz sieht man den Betroffenen auch nicht gleich an. Unsere heutige Zeit ist sehr schnelllebig und es fehlen oft nach Zeiten der Anstrengung die Zeiten der Ruhe, in denen man seine Akkus wieder aufladen kann. Die klare Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit verschwimmt immer mehr durch ständige Erreichbarkeit. Keinen Job zu haben ist aber auch keine Lösung, denn unter Arbeitslosen liegt die Depressionsrate besonders hoch. Viele (vielleicht insbesondere Studenten?) haben negative oder zumindest unklare Zukunftserwartungen, was auch ein Stressfaktor ist. Angst vor Altersarmut stresst sicher eine Menge älterere Menschen, während die jüngeren eher unter der Arbeitsverdichtung leiden. Die moderne Technik kann ältere Menschen ebenfalls stressen und da wir heute alle länger arbeiten müssen macht sich dies besonders bemerkbar.

Soweit ein paar Gedanken von mir zum Thema Stress. Bitte gerne ergänzen...

Viele Grüße
Leo

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