boringthing wrote:...Und mir ist eine Frage eingefallen: Welche Erfahrungen habt ihr mit täglichen Ritualen gemacht? Für wie wichtig haltet ihr einen geregelten Tagesablauf für einen produktiven Tag? Habt ihr Morgen- oder Abendrituale?
Hallo boringthing,
der MOOC, obwohl anders propagiert, wendet sich in erster Linie an "aufschiebende" Studenten, aber nicht an den chronischen Prokrastinatoren mit ihren Alltagsproblemen. Das Umtrainieren mit z. B. "habit reversal training" klappt ebenfalls gut bei "Aufschiebern", kaum bis gar nicht jedoch bei chronischen Prokrastinatoren.
Das Video der Uni Muenster halte ich aus einem ganz wichrigem Grunde fuer nicht besonders hilfreich. Im Verlauf des Videos fallen immer wieder Sprueche wie "...aus den Poetten kommen..." oder "...einfach was tun..." . Ich persoenlich mag es nicht, dass mir jemand meine Prokrastination mit faul oder unwillig interpretiert. Wenn das geschulte Psychologen machen, habe ich aergste Befuerchtungen bezueglich ihrer Ausbildung bzw. Faehigkeiten. Denn die chronischen Prokrastinatoren sind alles andere als faul oder unwillig. Im Uebrigen weichen sie auch gerne Diskussionen aus, wie ich aus eigener Erfahrung weiss!
Doch nun zu deiner Frage: Ja, ich habe mir eine ganze Excel Tabelle fuer meinen taeglichen Ablauf sogar mit Diagrammen erstellt. Dabei ging es nicht unbedingt um ein puenktliches Anfangen, sondern um das Abarbeiten generell. Viele Aufgaben waren aber ohnehin nur zu bestimmten Zeitpunkten moeglich. Diese Tabelle, oder Liste, wenn du moechtest, habe ich acht Wochen durchgehalten und danach nie wieder angefasst! Bis heute schreckt mich allein der Gedanke ab, sie zu aktualisieren und weiterzumachen. Es ist wie eine Blockade, die mich davon strikt abhaelt.
Ich hoffe, mein Kommentar war hilfreich.
Viele Gruesse,
JavaBohne