Hallo Leute,
wie geht es?
JavaBohne: „Wenn ich einen wichtigen Tag habe, an dem ich viel schaffen will oder muss, muss ich frueh aufstehen - was ich sowieso taeglich, auch an Wochenenden tue. Schlafe ich jedoch laenger, wird der Tag ein Tag voller Prokrastinationen sein.“
Bei mir ist es heute so. Mit dem Schlafrhythmus ist bei mir generell sehr schlecht, nehme ich mir jedoch zumindest vor um 8 Uhr aufzustehen. Naja, der Wecker klingelte, und ich … ich „konnte nicht“ …ich döste bis 10 Uhr, und stand dann auf. Naja, es hat was mit Kopfmüdigkeit zutun, der Gedanke, dass wenn ich mit Kopfmüdigkeit aufstehe, dann wird der ganze Tag mies, ist zwar einleuchtend, aber nicht auf Dauer gesehen. Es ist wichtig, wie JavaBohne auch schreibt täglich, also regelmäßig zu leben. Regelmäßigkeit wird, denke ich, sehr gut auf den Körper, Hormone, Gesundheit, Leistungsfähigkeit. Bei mir, entweder mache ich regelmäßig Falsches, oder verhalte mich regelmäßig unregelmäßig.
JavaBohne: „Erst vor ganz kurzer Zeit kam ich dahinter, dass ich mich unbewusst gegen das Aufstehen wehre, weil ich dann nicht leisten muss! Bei mir stecken Aengste dahinter, dessen ich mir bewusst bin, aber nichts oder nur kaum etwas dagegen tun kann. Es sind Versagensaengste, aber auch Erfolgsaengste!“
„Ich verwechselte das Ergebnisblatt mit dem Arbeitsblatt (die aehnlich aussehen) und somit konnten die erreichten Punkte von der Software nicht erfasst werden. Seitdem habe ich eine panische Angst, erneut zu versagen.“
Die grundlegende Erkenntnis, dass Prokrastination mit Ängsten zutun hat, habe ich auch. Es ist gut, wenn man seine Angst punktuell, genau Kennt, dann kann man diese leichter „behandeln“, bekämpfen, loslassen. Z.B. die Angst erneut zu versagen, nur weil man einmal das Ergebnisblatt mit dem Arbeitsblatt verwechselt hat, ist zwar „traumatisierend“, aber ich denke es bleibt selten bei dieser einer Angst. Wenn Du mich fragst, wovor ich angst habe, werde ich das nicht beantworten können. Allgemein schon: Versagensangst, Selbstunsicherheit, Angst davor mein Gesicht vor anderen zu verlieren, Angst davor eingestehen zu müssen, dass ich dümmer bin als für den Ingenieurberuf erforderlich, Angst vor peinlichen und beschämenden Situation vor anderen Menschen. Das sind viele Ängste, und diese alle sind so unkonkret, so verschwommen und wer weiß schon, mit welchen vergessenen Erlebnissen aus der Kindheit sie zusammenhängen??? Dagegen kann man schlecht vorgehen!
Ich persönlich habe eher Versagensangst, als Erfolgsangst. Andererseits, denke ich gerade, lässt sicht Erfolgsangst auf Versagensangst zurückführen, denn mit dem Erfolg steigt die Verantwortung und die Wahrscheinlichkeit noch mehr und im noch größeren Maß zu versagen! Dennoch, wenn ich mir sicher wäre, dass ich den Prüfungsstoff beherrsche, hätte ich keine Ängste mehr in die Prüfung zu gehen! Wenn Du etwas verwechselt hast, glaube nicht, dass Du es unbewusst MIT ABSICHT gemacht hast, shit happens, es kommt schon mal vor! Ich würde das nicht als Zeichen der Erfolgsangst sehen, sondern einfach nochmal die Prüfung ablegen. Weil für mich zählt ja nur, und das wäre meine Versagensangst, ob ich fachlich kompetent bin oder nicht. Ich denke man prokrastiniert eben aus Angst, ob es Versagens-, Erfolgs-, Entscheidungsangst ist oder wie auch immer man das nennt. Eine Lösung wäre, sich mal aufzuschreiben, also bewusst zu machen, welche Angst das konkret ist, vlt geht es einem dann leichter. Dazu habe ich mal ein Buch aus unserer Bibliothek, von der gut aussehenden Dr. Anna Höcker von der Prokrastinationsambulanz der Uni Münster, angefangen zu lesen. Naja, das Buch ist gut, was das herausfinden der Ängste angeht. Habe aber damals leider auszugsweise gelesen und kaum was umgesetzt, weil ich damals in einer zeitlich brenzlichen Situation war und später es aufgeschoben habe, das Manual zu Ende zu lesen. Die Dr. Höcker meint, sie habe selbst an Aufschieberitis gelitten und es erfolgreich bei sich behandelt. Wenn ich aber ihren Lebenslauf ansehe, glaube ich ihr nicht, dass sie prokrastiniert hat!
[Höcker, A., Engberding, M., Rist, F. (2013). Prokrastination - Ein Manual zur Behandlung des pathologischen Aufschiebens.]
Ich staune gerade darüber, wie krass das eigentlich ist, dass so viel unbewusste, ausgefeilte und „sophisticated“ Hinterlist im Verhalten Menschen einfach nur aus Angst hervorgeht!! Halber Samstag, Sonntag und heute, sind vergangen und zum größten Teil an unnützliche Tätigkeiten „verbraten“. Und dabei habe ich eine ganz schön feine, exquisite Hinterlist an den Tag gelegt, um nicht das nützliche zu tun, was ich mir selbst vorgenommen habe!! Ich schäme mich natürlich zu erzählen, wie und auf welche Weise ich die Zeit vergeudet habe, wäre vielleicht auch nicht förderlich für andere und dünkt es mir auch, dass viele Aufschieber sich darin erkennen würden.
Nun ja, eigentlich prokrastiniere ich, in dem ich hier schreibe, andererseits, ist es besser, als wenn ich sonst nichts tun würde. Hilft es jemandem hier zu schreiben? Mir hat es letzte Woche kurz geholfen, auf der Skala von 1-10 so etwa auf 7, jetzt im Moment pusht es mich nicht so toll, das zu tun, was ich tun will, etwa 3 von 10. Wie ist es bei euch Cassandra und Lisa? Seid ihr am kämpfen?? Cassandra, hilft Dir diese Kommunikation hier, schubst es Dich an weiterzumachen?? Ich hoffe Du meldest Dich mit einer GUTEN NACHRICHT!!! Muuuhaahahahaa! Lisa, wie geht es bei Dir? JavaBohne, meldest Du Dich heute zur Prüfung an??? Ich schreibe jetzt Bewerbungen, …sofort, ….gleich, …vielleicht, …morgen.
LG, GG