
Ich habe dazumal als ich im Forum geschrieben habe, mit meiner Masterarbeit gekämpft und es war schon ein Krampf. Es hat sich gezogen, ich bin in dem Wust an Informationen versunken etc. pp. Ihr kennt das ja.
Nun ja, Ende vom Lied war ja bestanden, wenn auch nicht mit Bombennote.
Ich hatte dann eine längere berufliche und überhaupt "Selbstfindungsphase", wo ich nochmal verschiedene Sachen ausprobiert habe.
Zu meiner jetzigen Situation: Es ist jetzt auf jeden Fall besser als zu Studienzeiten und in der Selbstfindungsphase, wo ich in der Luft gehangen habe.
Ich schiebe immer noch etwas auf, aber in einem normaleren und gesünderen Rahmen, sprich ich hab das Gefühl, ich krieg das Wichtige in meinem Leben schon auf die Reihe. Ich habe eine Arbeit und sie klappt ganz gut. Bis jetzt (habe sie seit einem 3/4 Jahr) ist diese Arbeit ideal für mich. Folgende Aspekte an ihr helfen mir, das Aufschieben auf einem akzeptablen Niveau zu halten:
- sie ist einfach
- das Arbeitsvolumen ist kleinportionig (ja, ich weiß, dass es dieses Wort nicht gibt

- sie erfüllt mich (ich arbeite mit Kindern); ich kann meine zwei größten Talente (zumindest halte ich sie dafür) in ihr einbringen; ich habe das Gefühl, dass ich ganz gut in der Arbeit bin
Daneben gibt es noch weitere angenehme Aspekte, wie zeitliche Flexiblität und dass ich hauptsächlich eigenständig meine Arbeit plane und durchführe. Bezahlung ist auch in Ordnung.
Ihr kennt das vielleicht auch, dass ihr erst einmal die einfachen, schnell zu erledigenden Dinge macht. Ich drücke mich gerne vor Aufgaben, wenn sie mir sehr schwierig und groß erscheinen. So auch in der Uni und in anderen Jobs. Bei dieser Arbeit ist das jetzt anders (einfach, überschaubar) und das ist eine Riesenerleichterung. So geht mir die Arbeit relativ leicht von der Hand. Plus sie ist sehr erfüllend (Kinder

Daher würd ich anderen Prokrastinator_innen auch empfehlen, sich eher leichte Arbeit zu suchen. Oder täusche ich mich vielleicht, und es geht manchen gar nicht so, dass der Schwierigkeitsgrad einer Arbeit mit der Prokrastination zusammenhängt? Mit "leicht" meine ich übrigens nicht stumpfsinnig, sondern dass ich weiß, was ich machen muss und ein Ende der Arbeit in Sicht ist.
In dieser Hinsicht empfehle ich aus meiner Sicht und meinen Erfahrungen heraus auch den öffentlichen Dienst gegenüber der freien Wirtschaft. Es wird viel geschimpft über Bürokratie und starre Strukturen im öffentl. Dienst - doch genau diese vereinfachen ja die Arbeit gegenüber dem totalen Liberalismus in der Wirtschaft, wo alles möglich ist. Außerdem sind die Arbeitsbedingungen menschlicher/arbeitnehmerfreundlicher im öffentlichen Dienst. Es wird auch dadurch Druck auf der Arbeitsstelle herausgenommen, indem nicht die Chefs die Angestellten bezahlen, sondern ein Dritter (Staat/Land) das macht. Das reduziert auch die Konkurrenz unter Kollegen. Zumindest sind dies meine Erfahrungen.