das mit dem Baby ist eine gute Idee!! : ))) Dieses sich Sorgen um das Baby muss man sich täglich ausmalen, ganz nah ans Herz legen, damit es wirkt. Es ist ein gutes Bild, und durchaus ein passendes, weil, in das was wir gern tun wollen, also die berufliche Erfahrung, stecken wir sehr viel Zeit und Energie, nicht minder, als wenn wir ein Kind hochziehen würden. Es ist so ziemlich zutreffend!!
Ja, leider habe ich mich die letzten Tage seit Samstagnachmittag auch „verloren“, deswegen auch hier nicht viel geschrieben. Ich verstricke mich auch in „alltägliche“ Aufgaben, sie wirken auch als „trigger“, manchmal zumindest. (Ein noch böserer Trigger bei mir ist das Lesen der Nachrichten, auf Tagesschau, oder Schauen von YouTube. Ich falle immer wieder auf diese „Nebenspur“ herein und fliege dann ganz aus der Bahn! Dabei habe ich schon vieles versucht, gelöscht, blockiert, 1000 mal mir eingetrichtert, etc. however)
Ich empfinde das Aufschieben auch als eine Blockade, „total brutal“, fühlt es sich an. Mir ist bewusst, dass ich durch diese Adjektive der Blockade noch mehr Macht über mich gebe. Vieles ist nämlich eine Sache der Sichtweise. Ich habe grad entmutigende Statistik über Aufschieber gelesen, dass „im Lebensverlauf äußerst selten eine Besserung bzgl. des Aufschiebeverhaltens gibt.“ Fack you Statistik und die, die diese ausgewertet haben!!
Ehrlich gesagt, habe ich meine eigene Sichtweise auf das Thema, und bin mir selbst ein Wissenschaftler! Wenn es keine Besserung geben sollte, bedeutet es, dass derjenige Mensch nicht lernt und sich nicht verändert, das stimmt aber nicht. Ich bin mir sicher, dass wir in der Lage sind zu lernen, Lebensumstände und Charaktereigenschaften zu ändern. Depressive, Borderliner, Hochsensible, Aufschieber, sie sind alle in der Lage zu lernen, mit ihrem Anderssein gut leben zu können und sich nicht als benachteiligt im Leben zu empfinden! „Selten“? Diese Statistik sollte man mir mal zeigen. Jedenfalls glaube ich nicht daran. Ich habe inzwischen, 5.5 Jahre (7,5 Jahre, wenn ich die verlorenen Schuljahre aufgrund der Übersiedlung nach Deutschland mitzähle), im Vergleich zu meinem Jahrgang „verloren“. Ja, viel von der Zeit habe ich ohne zu lernen einfach „getötet“, dennoch, ich habe auch „gelernt“ und einiges aus dem Leben „verstanden“, was andere, wiederum im Vergleich, nicht verstanden haben.
Damit möchte ich Mut machen!!! Und, z.B., die hier oft angesprochene Unterscheidung zwischen „einfachen, studentischen“ und pathologischen/chronischen Aufschiebern. Ehrlich gesagt, weiß ich für mein Wissen nicht, ob diese Unterscheidung so richtig ist. Oder, noch ehrlicher gesagt, für mich selbst will ich diese Unterscheidung gar nicht wahr haben! : )) Ich weiß, es klingt nach Wunschdenken, aber „in der Realität kommt es oft auf das Wunschdenken an“! Worin liegt der Unterschied zwischen diesen Arten der Aufschieber begründet? Es ist ja nicht so, glaube ich, dass sie auf genetische Weise, eine Art drittes Bein hätten und sich so unveränderbar unterscheiden. Ich glaube eher, die Übergänge sind fließend und liegen in dem Maß der Ängstlichkeit begründet. Ausnahmen gibt es immer, z.B. Drogensüchtige, die auch ein Aufschiebeproblem haben. Da braucht man Wunder um sie zu heilen. Aber ich meine „mich“. Ich selbst bin ein brutal-verantwortungsloser Aufschieber, der reinsten Sorte. Mir half bisher auch nichts! Kein Seminar, kein Fachbuch, welches auch noch so viel verspricht pathologisches Aufschieben zu behandeln, auch keine Therapie. Glaube ich an Wunder? Nee, nicht wirklich. Ich möchte glauben, dass wenn man während seines Studiums z.B. von einem einfachen Aufschieber zum pathologischen wurde, kann man auch umgekehrt von einem pathologischen zum einfachen, und irgendwann vielleicht vollständig „geheilt“ werden. Ich weiß, das klingt alles viel zu schön, und wenn man 10, 20, 30 Jahre seines Lebens sich in dem „Gefängnis“ des Aufschiebens sich aufgehalten hat, glaubt man vlt. an gar keine „Heilung“. Da gibt es ein Sprichwort: „Einen Buckligen macht das Grab gerade.“
Ich möchte jedenfalls glauben, dass ich mich und mein Leben in den Griff kriege. Dass die kindlichen Ängste vergehen und sich auflösen, bewusst oder unbewusst, und, dass die Liebe über alles siegt!
Liebet euch und habet Mut euch euren flexiblen Verstandes zu bedienen!
Möge die Macht mit euch Sein, gehet in Frieden und prokrastinieret! Amen.
