Huhu ihr Lieben!
Danke Javabohne für die Infos
Im Prinzip besprechen wir ja hiermit schon, was ich dir ohnehin via pn geschrieben hätte, also warum nicht gleich hier darauf eingehen, vllt hilft es ja auch anderen die sich damit identifizieren können, auch wenn es hier nur stille Mitleser sind.
Zum Autogenen Training:
Ich habe ein Semester lang autogenes Training von der Uni aus gemacht und empfand es als unangenehm. Dieser Zustand völliger Ruhe war mir unheimlich. Ich habe es viele Male probiert und es fruchtete relativ schnell, also wo manch einer diesen Zustand gar nicht erreichen konnte, war ich schon von anfang an drin. Denn wenn ich etwas gut kann, dann mit der Psyche körperliche Zustände auslösen

Ich habe im Zuge dessen gelesen und mit meiner Trainerin besprochen, dass es auch Menschen gibt, denen das nicht hilft, im Gegenteil, das manches noch bewusst macht oder schürt. Man sollte da nicht gegen seine eigene Natur arbeiten, es am Anfang vllt unangenehm zu finden weil man es nicht gewöhnt ist, ok, aber wenn die Ruhe dann Panik auslöst, weil man diesen Zustand nicht erträgt, dann ist es glaube ich kontraproduktiv. Aber es gibt durchaus Methoden die mir helfen, wie Atemübungen, Sport oder meine selbst ausgedachte 5 Minuten Regel (erst 5 Minuten abwarten, bevor man reagiert, sei es bei einem Schmerz, der Angst auslöst, bei einer Situation, die Eifersucht auslöst, bei einem Streit der mich traurig oder wütend macht, bei einer Situation, die mich an mir selbst zweifeln lassen könnte etc etc. Soo oft habe ich mich 5 Minuten nach diverser Ausbrüche geärgert, weil 5 Minuten später schon wieder alles gut war. Also klar gibt es Situationen die eine direkte Reaktion erfordern, aber sonst warte ich 5 Minuten ab und entscheide dann viel bewusster, wie ich reagieren WILL, klappt natürlich nicht immer und es gibt Situationen in denen man seine Emotionen nicht unterdrücken sollte und wo sie durchaus angebracht sind, aber dank der 5 Minuten kann ich diese von den unnötigen Ausbrüchen mittlerweile relativ gut spontan unterscheiden und angemessen reagieren).
Heute ist es auch nicht mehr so, dass ich nicht zur Ruhe kommen kann, das war damals anders, daher hatte ich das überhaupt versucht, ich lebte in einem Zustand der Daueranspannung, mir tat nur noch alles weh, der Kiefer vom Knirschen, Brustkorb und Rücken vom angespannten Atmen, ebenso Arme und Beine. Heute bin ich viel entspannter mit allem, selbst das Interview lief für meine Verhältnisse entspannt ab.
Trotzdem danke für den Tipp

Und du hast absolut Recht, im Prinzip geht es hier um Versagensängste, und wenn ich mal so genau darüber nachdenke, geht es in vielen Bereichen meines Lebens darum. Privat in zwischenmenschlichen Beziehungen, privat im Haushalt oder dem Regeln der Finanzen, aber auch beruflich. Daraus resultieren dann Gedanken wie: genüge ich den optischen Anforderungen, genüge ich dem Leistungsanspruch oder kurz genüge ich den Vorstellungen, sei es die der anderen oder meinen eigenen. Bei meinen eigenen kann ich die Frage natürlich beantworten und daran arbeiten, wenn ich noch nicht zufrieden bin oder es ggf als gegeben hinnehmen und es akzeptieren. Nur bei anderen kann ich ganz schwer abschätzen, wie deren Urteil aussieht. Ich bin dankbar über jede ehrliche Kritik und auch über ehrliche Meinungen, auch wenn ich immer zart und gebrechlich wie eine Mimose wirke, kann ich damit wunderbar umgehen. Schwierig wird es dann, wenn ich mit Menschen zu tun habe, die immer lächeln und immer nett und freundlich sind, obwohl sie vllt ganz anders denken, wo ich eben gar nicht weiß wie ich auf sie wirke. Prinzipiell könnte es mir ja egal sein, aber so leicht ist das leider nicht. Sogenannte Freunde, bei denen ich dann hintenrum mitbekommen habe dass sie eben genau so ticken, habe ich restlos von meinem Umfeld verbannt. Mit solchen Menschen kann und will ich nicht umgehen. Ich habe zwar auch gelernt diese Spielchen zu spielen, aber ich will die gar nicht spielen müssen, schon gar nicht mit Menschen, die ich eigentlich meine Freunde nennen sollte
Um wieder auf das Interview zurück zu kommen. Habe heute nochmal mit ihm gesprochen um den Tag morgen zu planen. Wieder einmal offen und freundlich, aber zielgerichtet und bestimmt hat er erklärt wie es weiter laufen wird, was er erwartet und was ich noch verbessern kann, am besten fande ich, als er sagte, dass wir am Ende doch eh zusehen dass wir voneinander profitieren können, also ganz ohne es zu beschönigen sagte, dass ich von seinen Erfahrungen für mein Geschäft profitieren werde und er davon, dass er mir nicht erst die Basics beibringen muss und ich relativ früh als vollwertige Arbeitskraft einsetzbar bin. So eine Offenheit mag ich, denn am Ende hat er damit natürlich auch Recht, klar werde ich mit diesen Erfahrungen mein Geschäft bereichern und natürlich wird er mir relativ zeitnah voll einsetzen können und damit sein Geschäft bereichern. Es geht hier nicht um Nächstenliebe, sondern um effizientes Arbeiten, damit neben der ganzen Leidenschaft auch ein bisschen Geld rum kommt. Mir persönlich ist das nicht das wichtigste, aber tatsächlich kann ich dieses Geld momentan gut gebrauchen. Und am allermeisten möchte ich natürlich mein Geschäft verbessern, in diesem Studio dann zu lernen wie man am effizientesten arbeitet kann nur Vorteile haben.
Ich werde weiter berichten. Nur diese Angst zu versagen bleibt, auch morgen wird sie mich wieder packen

Gibt es denn nicht noch andere Methoden?
LG

**Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen.**
-Georg Christoph Lichtenberg-